Substrat: Du entscheidest, wie du mit äußeren Umständen umgehst.
Im Winter standen die Lagerinsassen stundenlang ohne Schuhe oder mit unzureichendem Schuhwerk im Schnee.
Und mögen es auch nur wenige gewesen sein - sie haben Beweiskraft dafür, dass man dem Menschen im Konzentrationslager alles nehmen kann, nur nicht: die letzte menschliche Freiheit, sich zu den gegebenen Verhältnissen so oder so einzustellen. Und es gab ein ‚So oder so‘!
Darin wie du mit deinem Leid umgehst, liegt die Möglichkeit zu einer einzigartigen Leistung.
Veränderung & Zeit:
Vor seiner Zeit im KZ glaubte er, dass es 5-10 Jahre dauere bis man erführe, ob etwas funktioniere. Später lernte er, dass man viele Dinge bereits in 5-10 Minuten bemerkt.
Ein Tag voller Hungern, Arbeiten, Sterben schien schier endlos zu dauern. Eine Woche mit dem täglichen Einerlei verging sehr schnell.
Übernimm Verantwortung:
Eine seiner Hauptaufgaben: Kameraden zeigen, dass das Leben etwas von ihnen erwartet und ihnen ein "Warum" geben.
Da gebrauche ich einen Trick: plötzlich sehe ich mich selber in einem hell erleuchteten, schönen und warmen, großen Vortragssaal am Rednerpult stehen, vor mir ein interessiert lauschendes Publikum in gemütlichen Polstersitzen - und ich halte einen Vortrag über die Psychologie des Konzentrationslagers! Und all das, was mich so quält und bedrückt, all das wird objektivierter und von einer höheren Warte der Wissenschaftlichkeit gesehen und geschildert... Und mit diesem Trick gelingt es mir, mich irgendwie über die Situation, über die Gegenwart und über ihr Leid zu stellen.
Liebe ist ein "Hier-bei-mir-sein", das ein "Am-Leben-Sein" nicht bedingt.
Selbstachtung & Selbstwirksamkeit:
Lagerinsassen verloren das Gefühl überhaupt noch Mensch, überhaupt noch Subjekt zu sein. Die Mehrheit hatte ein Minderwertigkeitsgefühl.
Für Insassen war die Ungewissheit, wie lange sie im KZ bleiben müssten, das Schlimmste. Ihre Existenz war ein "Provisorium ohne Termin"